Salbei wird seit jeher als Küchenkraut und Heilmittel geschätzt. Laut Volksglauben werden dem Salbei besondere Fähigkeiten und Kräfte zugeschrieben. So soll der Salbei geheime Wünsche erfüllen, Geister und Dämonen vertreiben.

In der Tasche getragen vor dem „bösen Blick“ und plötzlichem Unwetter schützen. Man höre und staune, sogar in der Kirche das Einschlafen während des Gottesdienstes verhindern. Vielleicht lässt sich das alles von seinem botanischen Namen „Salvia officinalis“, also „salvare“ – retten – ableiten.

Wissenschaftlich anerkannt ist das Gurgeln mit Salbeitee bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Wenn ich abends durch den Kräutergarten gehe zupfe ich zwei oder drei junge Salbeiblätter ab und reibe mir damit über Zähne und Zahnfleisch. Was soll ich sagen: Mein Zahnarzt ist begeistert.

Nach meinen Recherchen lindert das Kauen der jungen Blatttriebe auch Verdauungsbeschwerden. Wer unter übermäßigem Schwitzen leidet, könnte eine Waschung mit Salbeiblätter versuchen. Zudem wird dem hochgelobten Küchenkraut eine effektive Wirksamkeit gegen unreine Haut und fettigem Haar nachgesagt.

Der Salbei ist anspruchslos und bienenfreundlich.

Seit vielen Jahren ist der Salbei als anspruchsloses Mittelmehrgewächs zu einer beliebten Pflanze in unseren heimischen Gärten geworden. Er gedeiht am besten an einem sonnigen und windgeschützten Standort. Im Boden liebt er es kalkhaltig und möglichst trocken. Um das Verholzen meines Salbeis zu vermeiden schneide ich den ganzen Stock im Frühjahr auf 15 bis 20 cm zurück.

Salbei fühlt sich auch als Kübelpflanze auf Balkon und Terrasse sehr wohl. Die grau-grünen, etwas filzigen Blätter können zu jeder Jahreszeit geerntet werden und bieten darüberhinaus noch einen schönen Anblick.

Wenn der Salbei blüht erstrahlt er geradezu mit seinen blauen Blüten. Die Ährenartigen Blütenstände üben eine hohe Anziehungskraft auf Wildbienen und Hummeln aus. Als besonders bienenfreundlich gelten neben dem echten Salbei der Schopfsalbei (Salvia viridis) und der Mukatellersalbei (Salvia sclarea). Wer diese drei Sorten in seinem Garten anpflanzt bietet den Bienen von Mai bis September eine stabile Nahrungsgrundlage.

Ein starkes Gewürz in der Küche.

Wenn es ums Würzen geht gesellt sich der Salbei gern zu Zwiebel und Knoblauch. Das intensive Aroma passt zu allem was in Fett angebraten wird, es reicht meist schon ein einziges Blatt. Nudelfreunden empfehle ich Spaghetti mit Salbeibutter und Knoblauch. Selbstgemachte Spätzle sind mit frittierten Salbeiblättern und Nussbutter ein wahrer Gaumenschmaus. Und wer von Salbei nicht genug bekommt kann Salbeiblätter in größerer Menge frittieren. Trocken aufbewahrt ist er so einige Tage haltbar und eine schmackhafte Alternative zu den abendlichen Kartoffelchips.