Der Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) gehört zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse. Die schöne Blattschmuckstaude spielte schon im Mittelalter als Heilkraut eine große Rolle. Allerfrauenheil, Mutterkraut oder Alchemistenkraut genannt, wird das Heilkraut noch heute in der Naturheilkunde vorwiegend bei

Menstruations-Störungen, Magen-Darm-Beschwerden, Durchfall, zur Wundheilung und Blutreinigung eingesetzt. Auch als Gewürzkraut für Wildkräutersuppen und –Salate habe ich den Frauenmantel schon verwendet.

Die weite Reise des Frauenmantels.

Wie viele Pflanzen in unseren heimischen Gärten hat auch der Frauenmantel eine lange Reise hinter sich. Ursprünglich in Osteuropa und Asien beheimatet verbreitete sich die Pflanze wild in Frankreich, Griechenland, England und Deutschland. In den letzten Jahren wird das Heilkraut als Zierpflanze in diversen Gattungen gerne an öffentlichen Plätzen und in Blumenrabatten gepflanzt.

Frauenmantel, eine schöne Blattschmuckstaude.

Der mehrjährige Frauenmantel ist eine sehr widerstandsfähige ausdauernde Pflanze mit einer Wuchshöhe von 40 bis 50 cm. Die rundlich gelappten Blätter, deren Adern sich in sieben bis neun Lappen aufteilen, werden bis 15 cm breit und sind auf der Unterseite leicht behaart. Aus der Mitte der Blätter entspringen die Stängel, an denen sich die hellgelben kleinen Blütenrispen entwickeln.

Besonders reizend zeigen sich die Blätter in den frühen Morgenstunden oder nach einem Regenschauer, wenn sie über und über mit Wassertropfen bedeckt sind. Von Schädlingen wird der Frauenmantel selten geplagt. Allerdings kann eine zu enge Bepflanzung oder übermäßiges Gießen Mehltau begünstigen. Als Nachbarpflanzen schätzt der Frauenmantel Schleierkraut, Storchschnabel, Begonien, Vergissmeinnicht, Polsterglockenblumen, Lavendel und natürlich Rosen.

Standort und Verwendung.

Sonnige und nicht zu trockene Standorte werden von den meisten Arten bevorzugt. Ende Mai bis Anfang Juli steht der Frauenmantel in voller Blüte. Spätestens Ende Juni schneide ich die üppigen gelben Blütendolden und hänge diese an einem schattigen luftigen Ort zum Trocknen auf. Die getrockneten Blüten gebe ich in Schraubgläser und verwende sie als Teeaufguss. Bei Bedarf trinke ich davon täglich 3 Tassen, die ich mit einem Teelöffel Honig und einer Prise Zimt abschmecke. Bei Halsschmerzen gurgel ich mit einem Frauenmantelaufguss, auch für Sitzbäder und zur Weiterverarbeitung als Creme habe ich die heilenden Blüten schon verwendet. Achtung! Nicht bei Säuglingen anwenden.

Da die Kulturform weitaus weniger wirksame Inhaltsstoffe aufweist, habe ich zur arzneilichen Anwendung nur die wilde Pflanze in meinem Garten angepflanzt. Um unnötiges Versamen zu verhindern schneide ich die komplette Staude Ende August zurück und dünge die Pflanze mit einem Sud aus Brennesel. Dadurch kann sich die Pflanze erholen und im kommenden Jahr wieder gesund und kräftig nachwachsen.

Vermehrung und Aussaat des Frauenmantels.

Die Pflanze lässt sich gut durch Teilung vermehren kann aber auch mit Samen herangezogen werden. Frauenmantelsamen sind Frostkeimer, benötigen also tiefe Temperaturen zum Keimen. Die Aussaat im Freiland erfolgt zwischen Oktober und Januar. Im Frühjahr werden die Sämlinge dann in einem Abstand von 15 bis 20 cm pikiert und zum besseren Start mit Kompost gedüngt.

Für mich ist der Frauenmantel nicht nur eine schöne sondern auch überaus nützliche Pflanze, die als Nachbarpflanze sehr gut neben meinen Rosenstöcken aussieht.