Auch im Dezember können sich unsere Augen an der einen oder anderen Pflanze erfreuen. In manchen Gärten in Derching spitzeln schon einzelne vorwitzige Primelblüten durch den Boden. Bei anderen kann es die Schneeheide kaum erwarten zu blühen. Doch meist sind es einzelne Gestalten die im Dezember in den Gärten des Gartenbauverein Derching ihre ganz besonderen Reize zeigen. In meinem Garten ist es beispielsweise die Korkenzieherhasel.


Einst in Schottland gefunden, ist dieses Laubgehölz inzwischen weit verbreitet in unseren Gärten zu sehen. Eigentlich ist diese attraktive Pflanze eine ganz gewöhnliche Haselnuss die sich nur wenig von der ursprünglichen Art unterscheidet. Die außergewöhnlich bizarren Zweige verdankt sie einer Mutation. Das macht die Korkenzieherhasel überaus dekorativ, deshalb wird sie auch zunehmend in jungen Gärten gepflanzt.

Vorsicht! Die kleine Korkenzieherhasel wird ein gewaltiger Baum.

Dieses Gehölz wird mit den Jahren eine beträchtliche Größe erlangen. Für den kleinen Vorgarten ist sie deshalb weniger geeignet. Aus einem kleinen 50 cm Pflänzchen wird nach vielen Jahren ein fünf Meter hohes Gehölz mit einer Kronenbreite von vier Meter werden. Da hilft es auch nicht hin und wieder Zweige als Dekorationsmaterial abzuzwicken. Wer einen kleinen Garten hat sollte die junge Haselnuss lieber in einen größeren Kübel pflanzen. Immerhin bleibt das Laubgehölz somit verhältnismäßig klein. Nichtsdestotrotz, schön bizarr wird sie auf jeden Fall, auch auf dem Balkon oder der Terrasse.

Ihr malerischer Anblick lässt uns vor allem im Winter ins Schwärmen geraten. Besonders morgens wenn die geheimnisvoll geschwungenen Zweige mit Raureif überzogen sind oder wenn nach Schneefall jeder Zweig mit einer Haube bedeckt ist. Im Frühjahr kleidet sich die  Korkenzieherhasel auf eine leicht charmante Weise. Dicht an dicht hängen dann die Blütenkätzchen an den verdrehten Zweigen. Sehr schön anzuschauen, jedoch für Allergiker ein Grauen. Mit anderen Worten: Schon die kleinste Berührung reicht aus und die männlichen Blüten setzen eine Wolkenflut an Blütenstaub frei.

Im bevorstehenden Sommer zeigen sich dann endlich die Blätter. Manch unerfahrener Gartenbesucher stellt sich beim Anblick der Korkenzieherhasel dann die Frage: „Hat der Gärtner hier vergessen zu gießen, oder ist der Baum schwer erkrankt?“ Zum Glück keines von beiden.  Solange sie nicht der Staunässe ausgesetzt wird und einen sonnigen Standort im Garten hat, ist alles in Ordnung. Sie dreht einfach gern ihre Zweige ein und im Sommer eben auch ihre Blätter. Im Grunde genommen macht sie das ganze Jahr über eine sehr gute Figur.