Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist eine beliebte Zierpflanze in vielen Gärten. Dies liegt nicht nur an den leuchtend gelb bis orangefarbenen Blätter, die von Juni bis Oktober das Herz jedes Blumenfreunds erfreuen.

Die Ringelblume gehört zu den Korbblütlern und ist eng verwandt zu Löwenzahn und der Kamille. Die üppig blühenden Blätter werden gerne als Heilpflanze Hautbeschwerden oder zur Wundbehandlung genutzt.

Herkunft und Vorkommen der Ringelblume.

Woher die Ringelblume ursprünglich stammt, lässt sich mit Gewissheit nicht sagen. Vermutet wird eine Herkunft im Mittelmeergebiet. Es ist davon auszugehen, dass die Ringelblume von Kreuzfahrern gegen Ende des 11. Jahrhundert nach Europa gebracht wurde. Heute wächst sie in vielen europäischen Ländern wild. Dabei wächst sie vor allem in Regionen mit nährstoffreichen lockeren Böden. Für die Kosmetikproduktion wird die Ringelblume hauptsächlich in Ungarn und Ägypten angebaut.

Die Schönheit der Ringelblume.

Die einjährige krautige Ringelblume kann eine Wuchshöhe von bis zu 80 cm erreichen kann. Meine Ringelblumen sind mit 40 bis 50 cm deutlich kleiner. Sie blühen in der Regel zwischen Juni und Oktober. Die Blühdauer eines einzelnen Blütenkorbes beträgt maximal eine Woche. Nach der  Blütezeit entwickeln sich aus den Zungenblüten die Fruchtstände. Diese enthalten wurmartig aussehende, hellbraune bis dunkelbraune Samen.

Wie die Ringelblume kultiviert wird.

Die Kultivierung und Pflege der Zierpflanze ist verhältnismäßig einfach. Für eine erfolgreiche Keimung benötigen die Samen Licht. Die beste Zeit für eine Aussaat im Gartenbeet ist zwischen Ende April und Ende Mai. Sobald kein Nacht- bzw. Bodenfrost mehr zu erwarten ist kann ausgesät werden. Dabei die Samen etwa 1,5 bis 2 cm mit einem Abstand von 25 cm in die Erde hinein drücken.

Besondere Standortansprüche hat die Ringelblume nicht. Sie mag vor allem sonnige bis vollsonnige Plätze mit nährstoffreichen, etwas feuchten und lockeren Boden. Als Wildpflanze kommt die Ringelblume als Zeigerpflanze sogar mit kalkhaltigen Böden zurecht. Ringelblumen bieten einen wirksamen Schutz vor Schädlingen wie Drahtwürmer, Schnecken oder Nematoden. Ein weiterer Vorteil ist der Anzugspunkt für nützliche Insekten wie Bienen oder Schmetterlinge. Die Ringelblume kann mit Trockenphasen gut umgehen. Gegossen wird spätestens, wenn der Boden sichtbar trocken ist. Sie ist winterhart und kann Temperaturen bis -15 °C aushalten.

Ringelblume und ihre Verwendung.

Die Ringelblume wird hauptsächlich als Heilpflanze genutzt. Die beste Erntezeit ist direkt zur Blütezeit. Verwendet werden ausschließlich die Blütenköpfe. In der Küche findet die Ringelblume hauptsächlich Verwendung in Salaten. Liebhaber von Wildkräutern ernten die jungen Blätter den ganzen Sommer. Der Geschmack der Blätter lässt sich als pikant bis würzig beschreiben. Frisch abgezupft und in Verbindung mit Löwenzahn und Sauerampfer sind sie eine leckere Beigabe in jedem Wildkräutersalat.

Doch auch die Farbe der Ringelblume spielt eine große Rolle. In der Antike dienten die Blüten zum Färben von Reis, sozusagen als Ersatz für Safran. Ich verwende den orangen Saft der Ringelblume zum Färben von Ostereiern. Auch das Färbung von Naturleinen und Baumwolle funktioniert super mit den Blüten der Ringelblume. Dazu schneide ich frische Blütenköpfe und siede sie in heißem Wasser, bis der Farbstoff ausgetreten ist. Das Tuch in dem erkalteten Sud einweichen. Zum Fixieren der Farbe das Tuch anschließend in ein Gemisch aus Wasser und Essig für eine halbe Stunde einlegen. Wer die Blütenköpfe trocken weiterverarbeiten will, legt sie nebeneinander auf ein Leinentuch oder Korbgeflecht. Für einige Tage an einem schattigen und luftigen Ort trocknen lassen.

Darüberhinaus verwende ich Ringelblumen gerne zur Herstellung von Ringelblumensalbe. Als Salbe zeigt sie eine positive Wirkung zur Wundheilung, bei Hautausschlägen, Juckreiz und Akne. Wie ich die Salbe herstelle? Darüber schreibe ich gern ein anderes Mal.