Mit einem schönen Osterbrunnen erfreuten uns auch in diesem Jahr wieder zehn fleißige Mitglieder des Gartenbauvereins in Derching. In den Räumlichkeiten der ansässigen Feuerwehr wurde die wunderschöne Osterkrone für den St. Sebastian Brunnen gestaltet. Beispielsweise die Krone liebevoll mit Buchsbaum-Zweigen gebunden. Mit bunten Ostereiern geschmückt und von vielen blauen und gelben Stiefmütterchen eingerahmt.
Über den Ursprung des Brauchs wird spekuliert. Angeblich stammt dieser Brauch aus dem 19. Jahrhundert. Einer Zeit in der die Fränkische Schweiz unter heftiger Wasserarmut litt. Mit den Jahren hat sich das Schmücken des Osterbrunnens immer weiter ausgebreitet und wurde in einigen Gemeinden zur echten Touristenattraktion.
Das Schmücken des Osterbrunnens
Der Derchinger Gartenbauverein agiert hier ganz entspannt. Der Brunnen muss vor der Wiederinbetriebnahme durch die ansässige Feuerwehr sowieso vom Herbstlaub gereinigt werden. Unsere Mitglieder verbinden somit die Reinigung gleich mit der Schmückung des Osterbrunnens. Üblicherweise werden die Brunnen ab Palmsonntag (traditionell erst ab Karsamstag) geschmückt. Bewundern kann man die Pracht in Derching bis zum 28. April 2017.
Osterbrunnen und der heilige Sebastian?
Der heilige Sebastian war ein römischer Soldat und dank seines guten Benehmens wurde er schon in jungen Jahren zum Offizier der Leibwache des Kaisers ernannt. Später, als Hauptmann am kaiserlichen Hof, bekannte er sich öffentlich zum Christentum und half beherzt Christen in Not. Der Überlieferung zufolge wurde er daraufhin vom Kaiser zum Tode, durch den Pfeil, verurteilt. Doch Sebastian überlebte den Anschlag. Nach seiner Genesung ging er erneut zum Kaiser und sprach für die Christen. Woraufhin ihn der Kaiser mit Keulen erschlagen lies.
Sein Leichnam wurde anschließend in den städtischen Abflussgraben geworfen. Doch die Christen bargen den toten Körper und beerdigten ihn in den Katakomben. Sowohl von der katholischen, orthodoxen und evangelischen Kirche wird Sebastian als Heiliger verehrt. Über seiner Grabstätte wurde im 4. Jahrhundert die San Sebastiano fuori le mura errichtet.
Der heilige Sebastian gilt als Schutzpatron, unter anderem, der Brunnen und Gärtner. In vielen Darstellungen sieht man ihm als Heiligen. Seine Brust ist meist mit Pfeilen durchbohrt.
Dieser Beitrag ist eine gute Gelegenheit sich im Namen des ganzen Dorfes bei den Sponsoren und Förderern des Brunnens zu bedanken. Für die Gestaltung des Brunnens im Jahr 1995 danken wir Franz Seidl und auch ein herzliches Dankeschön an die Förderer: Augsburger Kalksandsteinwerk, Augusta Bank, Stadtsparkasse, Georg Grundler, Firma Lindermayr und Pfaff Silberblau.