Letzten Samstagvormittag trafen sich sieben Vereinsmitglieder zur gemeinschaftlichen Arbeit auf unserer Streuobstwiese. Nach dem Mähen wurden die jungen Bäume gegossen und mit dem gemähten Gras gemulcht.

Im Frühjahr haben wir alle Bäume gezählt und auf einer Liste mit Namen und Eigentümer vermerkt. Die Obstbaum-Liste wird noch überarbeitet und steht in Kürze zum Download auf unserer Webseite bereit. Wer sich für die Patenschaft eines Obstbaums interessiert darf sich gerne bei uns melden.

Was ist eine Streuobstwiese?

Ich würde sagen: Eine blühende Wiese für seltene Tier- und Pflanzenarten und einer Vielfalt an Obstbäumen. Der Bund Naturschutz beschreibt eine Streuobstwiese wie folgt: Wertvolles Kulturerbe, ein Genuss für alle Sinne, Landschaft die schmeckt, ein Paradies aus Menschenhand.

Auf unserer Streuobstwiese stehen Mirabellen-, Apfel-, Birnen-, Zwetschgen-, Kirsch- und Nussbäume. Einige davon sind schon viele Jahre alt, andere haben wir vor einem Jahr gepflanzt.

Schon vor Jahrhunderten wurden Streuobstwiesen angelegt. Die Menschen haben verstanden sich mit eigenem Obst, Saft, Marmelade und Honig zu versorgen. Damals umgaben noch zahlreiche Obstbaumgürtel die Ortschaften. Neben Landstraßen standen Obstbäume Spalier. Vereinzelt gibt es heute noch alte Bestände verschiedenster Obstbäume auf den Streuobstwiesen.

 

 

Doch nicht nur wir Menschen profitieren von einer Streuobstwiese. Gerade für das Überleben bedrohter Arten ist eine Streuobstwiese ein wichtiges Refugium. Ein einzelner Apfelbaum bietet etwa 1.000 wirbellosen Tierarten und 40 verschiedenen Vogelarten ein Zuhause. In einer blühenden Wiese leben bis zu 6.000 verschiedene Insekten. Wenn man heute übers Land fährt und durch die Natur streift sind blühende Wiesen leider nicht mehr zu entdecken.

Ein Apfelbaum umringt von Ringelblume & Co.

Ein gesunder Obstbaum trägt viele leckere Früchte.

Eine Wohlfühloase für Amphibien und Insekten.

Wasserstelle zur Fortpflanzung von wirbellosen Landtieren.

Blühende Blumen sind für Bienen und Hummeln wie eine gedeckte Tafel.

Welches Tier hat sich hier versteckt?

Unsere Streuobstwiese lebt vor allem durch die liebevollen Hände einiger weniger Dorfbewohner. Es wäre schön, wenn sich mehr Derchinger für die Erhaltung der Streuobstwiese einsetzen würden. Gegen das Bienensterben haben wir alle unterschrieben, doch damit ist das Sterben der Bienen nicht aufgehoben. Warum also immer nur zurück lehnen und anderen die Lösung des Problems überlassen?

 

Hier passt ein Gedicht von Thomas Carlyle:

„Die Natur ist bereit, viel zu tun, sie wird aus eigenem Antrieb die nackten Trümmer mit einer Hülle von Gras und Flechten bedecken; aber ihr größter Sieg ist es, wenn sie dich selbst so weit bringt, dass du mit ihr Hand in Hand gehst und das Unheil in neuen Reichtum verwandelst!“

 

Der Gartenbauverein Derching bedankt sich bei allen fleißigen Helfern und Walter Hollmann, dem Biobauern aus Miederring, der jedes Jahr unsere Streuobstwiese mäht.

 

Es wäre schön, wenn auch du das nächste Mal dabei bist.